ZUM GEDENKEN DER GEFALLENEN UND VERUNGLÜCKTEN IM KRNGEBIRGE

Der Erste und der Zweite Weltkrieg brachten auf dem Gebiet des Krngebirges viel Leid und große
Opfer mit sich.

Der Krieg zwischen Italien und Österreich-Ungarn begann am 24. Mai 1915. Das Krngebirge war
während des Ersten Weltkrieges ein Kriegsschauplatz schlimmer Gefechte zwischen der italienischen
und österreichisch-ungarischen Armee.

Am 16. Juni 1915 besetzten die italienischen Alpini den Gipfel des Krn. Sie nahmen den gesamten
Kamm des Krngebirges, westlich des Krn ein und fingen an, weiter zum benachbarten Berg auf der
östlichen Seite, Batognica genannt, vorzudringen. Sie versuchten auch Mrzli vrh einzunehmen und
weiter bis zur Alm Sleme und hinunter in das Tal der Tolminka vorzudringen, doch gelang ihnen dies
trotz der vielzähligen Opfer nicht. Mrzli vrh wurde zum meist umkämpften, blutigsten Berg im Soča-
Tal.

Die Kämpfe auf den Gipfeln dauerten 29 Monate lang. Am 24. Oktober begann die 12.
Isonzoschlacht, auch bekannt als das „Wunder von Karfreit“. In diesem Kampf haben die
österreichisch-ungarische und deutsche Armee gemeinsam die italienischen Stellungen durchdrungen
und konnten die italienische Armee und die Front bis zum Fluss Piave zurückdrängen.

Die Soldaten auf beiden Seiten der Frontlinie, die auf den Gipfeln des Krngebirges stattfanden,
wurden von Stürmen gepeitscht, litten Kälte und lagen sich ständig im Kampf gegenüber. Sogar unter
der Erdoberfläche. Die Österreicher führten auf Batognica und Vršič zwei militärische Operationen
des Minenkrieges aus. In den andauernden neunundzwanzig Monatigen Kämpfen waren die Opfer, die
durch Kämpfe, Krankheit, Blitzschlag, Lawinen und anderen Unglücken auf beiden Seiten verursacht
wurden, sehr hoch. Noch heute zeugen Denkmäler und Soldatenfriedhöfe davon.

Auch während des zweiten Weltkrieges fanden auf dem Krngebirge schlimme Kämpfe zwischen den
slowenischen Partisanen der Befreiungsfront auf der einen und der italienischen und deutschen Armee
auf der anderen Seite statt.

Am 26. April 1943 fand auf dem Golobar, auf dem äußeren westlichen Ende des Krngebirges ein
Kampf zwischen den Partisanen des Kommandos des nördlichen Küstenlandes und der italienischen
Armee statt. Es gab vielzählige Opfer, vor allem auf der Seite der Partisanen.

Am 18. Juli 1943 fand auf dem Gebiet zwischen Batognica und Stador ein großer ganztägiger Kampf
zwischen Partisanen der Brigade Gradnik und den Eliteeinheiten der italienischen Alpini statt. Der
Kampf endete mit vielzähligen Opfern, vor allem auf der italienischen Seite. Die Partisanen konnten
sich mit viel Glück und mit nur wenigen Opfern aus dieser Einkesselung retten.

Der größte, mehrtägige Kampf, slowenischer Partisanen in den Julischen Alpen fand im August 1944
auf dem Gebiet des Rdeči rob bis zum Mrzli vrh, statt. Die Partisanen der Brigade Gregorčič wurden
aus allen Seiten von der deutschen Armee und der slowenischen Landwehr (Domobranzen)
angegriffen. Die Deutschen hatten eine zehnmalige Übermacht. Unter den Opfern befanden sich viele
Partisanen, die sich nur mühsam aus dem Kreis der deutschen Einkesselung haben retten können.

Unter dem Dorf Krn und Vrsno befanden sich zwei Sanitätsstationen der Partisanen. Hier muss man
auch die kühne Aktion der Partisanen erwähnen, die in den letzten Tagen des Jahres 1943 stattfand.
Die Partisanen der Brigade Bazovica kamen vom Lepena-Tal her und gingen durch neugefallenen,
tiefen Schnee hinauf auf Škrbina und stiegen dort über den eisigen Südhang zur Alm Kuhinja ab.

An die Opfer der Partisanen erinnern die Denkmäler auf der Alm Golobar, Škrbina und auf der Alm
Sleme.

Das Krngebirge war auch Zeuge vieler Unglücke. Es gab viele Verletzte und auch Tote Bergsteiger,
vor allem auf der Südseite des Krn. Viele Ausrutscher der Bergsteiger endeten tödlich. Im Jahre 1950,
beim Bau der Berghütte am Gipfel des Krn, rutschte der Betreiber des Alpenvereis Nova Gorica, Ervin
Gomišček, tödlich ab. Nach ihm wurde die Berghütte benannt.

Die größte Tragödie fand Ende Dezember 1996 statt, als Einheimische aus Kobarid und auch drei
italienische Alpinisten auf der eisigen Platte des Krn tödlich ausrutschten.

Die Bergsteiger verstarben aber auch durch Blitzeinschläge, Stürze, Steinschlag, Unterkühlung,
Dehydrierung oder durch Entkräftung.

Die Gedenktafel auf der Alm Kuhinja erinnert an die tausenden Opfer beider Weltkriege und die
Verunglückten Opfer im Gebirge. Sie soll die Gäste daran erinnern, dass im Krngebirge viele
Tragödien stattgefunden haben. Deswegen sollte man dieses Gebirge mit Respekt bewandern und sich
auch an die Opfer und die Verunglückten erinnern, die hier gelitten haben und auch verstorben sind.